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Stadieneinteilung und stadienspezifische Fragestellungen

In der Regel ist die Demenzerkrankung fortschreitend. Abhängig vom Grad der noch möglichen Alltagsbe-wältigung werden verschiedene Phasen unterschieden. 

Leichte Demenz

Bei der diagnostisch gesicherten leichten Demenz steht die Adaptation der Betroffenen und ihrer Angehörigen an die neue Situation und an die zu erwartenden Entwicklungen im Vordergrund. Gemeinsames Ziel ist die Erhaltung der Selbständigkeit der Betroffenen über einen möglichst lan-gen Zeitraum. Die demenzkranken Personen nehmen in diesem Stadium ihren kognitiven Verfall selbst wahr, was zu depressiven Symptomen bis hin zu Suizidgedanken führen kann. (SAMW/ASSM, 2017)

Mittelschwere Demenz

Bei der mittelschweren Demenz wird es für die demenzkranke Person trotz Unterstützung durch die Angehörigen schwieriger, die Aktivitäten des täglichen Lebens zu bewältigen. Zunehmend wird nun die Unterstützung durch Fachpersonen (Hausärztin/Hausarzt, Mitarbeitende der Spitex etc.) notwendig. Verhaltensstörungen und emotionale Störungen können für die Menschen mit Demenz – und oft noch deutlich stärker für ihre Angehörigen – zu einer schweren Belastung wer-den. Neben nichtmedikamentösen Interventionen wie der Anpassung der Umgebung, der Alltags-struktur und der Kommunikation werden nicht selten auch Psychopharmaka oder bewegungsein-schränkende Massnahmen eingesetzt. Oft ist die Unterbringung in einer stationären Pflegeinstitu-tion sinnvoll. (SAMW/ASSM, 2017).

Schwere Demenz

Bei der schweren Demenz ist nur noch eine minimale verbale Kommunikation möglich; oft erken-nen Betroffene ihre Angehörigen nicht mehr und sind in allen Bereichen des täglichen Lebens auf Unterstützung angewiesen. Verhaltensstörungen und emotionale Störungen sind anhaltend vor-handen, werden aber aufgrund der verminderten Vitalität und des verminderten Aktionsradius der demenzkranken Person von der Umgebung oftmals als weniger belastend erlebt als bei der mittelschweren Demenz. Im Vordergrund stehen nun zunehmend Fragen im Zusammenhang mit dem nahenden Lebensende und einer damit einhergehenden Therapiezieländerung (Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, allfälliger Verzicht auf lebensverlängernde Massnahmen, Sterbebeglei-tung). (SAMW/ASSM, 2017)