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Themendossiers

Drei häufige Symptome bei Menschen mit Demenz

Depression

Depression gehört zu den häufigsten psychiatrischen Störungen in der Langzeitpflege. Bei Men-schen mit einer sich entwickelnden Demenz tritt sie oft früh im Krankheitsverlauf auf und verur-sacht sowohl bei den Betroffenen als auch in deren Umfeld einen hohen Leidensdruck. Insbeson-dere können solche Betroffene einen Antriebsverlust erleiden und sich daher auch bei Pflegehand-lungen weniger kooperativ zeigen. Häufig sind sie leichter reizbar. Tritt Depression bei älteren Be-troffenen auf, klagen diese oft über unspezifische körperliche Beschwerden wie Schwindel, Bauch- und Rückenschmerzen. Die Folge sind belastende und aufwändige somatische Untersuchungen. Bei Betroffenen im fortgeschrittenen Stadium einer Demenz können Betreuende und Pflegende deren Stimmungslage oft nicht mehr direkt erfragen. Ihre Verhaltensbeobachtungen nehmen deshalb einen besonderen Stellenwert ein. Noch fehlt jedoch eine gute Standardisierung solcher Beobachtungen. (Bundesamt für Gesundheit BAG, 2019)

Im BESA-System ermöglicht die DRS (Depression Rating Scale) die Einstufung des Schweregrads der Depression bei einer betroffenen Person. Im Januar 2020 wurden 7 zusätzliche Fragen in BESA Ressourcen (BEO) und BESA Qualität (BEO NQI) aufgenommen. Sie dienen dazu, den DRS-Wert zu ermitteln, welcher gemäss Entscheidung des Bundesamtes für Gesundheit ab 2020 im Zusam-menhang mit den medizinischen Qualitätsindikatoren von allen Schweizer Pflegeinstitutionen er-fasst werden muss.

Behaviorale und psychologische Symptome der Demenz (BPSD)

Nebst kognitiven und funktionalen Einschränkungen führt Demenz oft auch zu emotionalen Stö-rungen und zu Verhaltensstörungen. Ein Grossteil der Menschen mit Demenz zeigt während einer oder mehrerer Phasen des Krankheitsverlaufs solche behavioralen und psychologischen Symptome der Demenz (BPSD). Zu den Verhaltensstörungen gehören beispielsweise Umherirren, verbale und körperliche Aggression, sexuelle Enthemmung, Verweigerung von Behandlung und Pflege. Zu den psychologischen Symptomen zählen u. a. Wahnvorstellungen und Halluzinationen. BPSD sind für Betroffene und ihr soziales Umfeld eine grosse Herausforderung und Belastung. BPSD sind nicht ausschliesslich die Folge von hirnorganischen Beeinträchtigungen, sondern immer auch als poten-zieller Ausdruck unbefriedigter körperlicher, psychischer und sozialer Bedürfnisse zu interpretie-ren. Wichtig bei Assessments ist deshalb eine systematische Ermittlung dieser individuellen Be-dürfnisse. (Bundesamt für Gesundheit BAG, 2019)

Delir

Delir ist ein akut auftretender, grundsätzlich reversibler Zustand von Verwirrtheit. Insbesondere bei älteren Betroffenen ist das Risiko für die Entwicklung eines Delirs hoch. Ursache sind ferner oft Veränderungen des körperlichen Zustands oder ein Umgebungswechsel. Zentral ist es darum für Pflegende und Betreuende, bei Veränderungen, etwa beim Eintritt in eine Pflegeinstitution, Mass-nahmen zur Prävention zu ergreifen. (Bundesamt für Gesundheit BAG, 2019)