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Wie erleben Töchter und Söhne den Einzug des Vatersoder der Mutter in ein Alters- und Pflegeheim im Oberwallis ?

Diese Studie, die auf sechs Interviews im Oberwallis basiert, untersucht, wie Töchter und Söhne den Eintritt eines Elternteils in ein APH erleben, eine Erfahrung, die als schwieriger und unumkehrbarer Prozess beschrieben wird, und kommt zu dem Schluss, dass eine bessere Begleitung und eine stärkere Einbeziehung der Angehörigen durch das Pflegepersonal erforderlich ist.

AVALEMS-Preis 2025, verliehen an eine Arbeit im Rahmen des Bachelor of Arts of Social Work (HES-SO Valais/Wallis).

Autor/in Wyssen Anne Sofie

Disziplin: Bachelor of Science in Nursing

Leitung : Prof. Dr. phil. Dorschner, Stephan

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Zusammenfassung

Problembeschreibung: Aufgrund der heutigen demografischen Entwicklung, sowie der ho
hen Lebenserwartung, kann man annehmen, dass die Anzahl Personen, die auf Pflege und
Betreuung angewiesen sind, weiter zunehmen wird. Der Einzug in ein Alters- und Pflegeheim stellt für die betroffene Person sowie das Umfeld eine Herausforderung dar. Häufig überneh men Töchter und Söhne die Versorgung eines Elternteils. Es wurden zahlreiche Studien bezüglich der Thematik «Einzug in ein Pflegeheim» in verschiedenen Ländern durchgeführt, die Perspektive von Töchtern und Söhnen hingegen ist wenig erforscht.

Forschungsfrage: Wie erleben Töchter und Söhne den Einzug des Vaters oder der Mutter
in ein Alters- und Pflegeheim im Oberwallis?
Ziel: In dieser Arbeit wird aufgezeigt, wie Töchter und Söhne den Einzug eines Elternteils in
ein Alters- und Pflegeheim im Oberwallis erleben. Dadurch soll ein besseres Verständnis für
die Situation der Angehörigen geschaffen werden, sowie Wissen generiert und Empfehlun
gen für die Praxis abgegeben werden.

Methodik: Die vorliegende Arbeit folgt einem interpretativen phänomenologisch hermeneu
tischen Forschungsansatz. Anhand eines Leitfadeninterviews wird das Erleben von sechs
Teilnehmenden erfragt. Die Datenanalyse erfolgt mithilfe des siebenstufigen Analyseverfah
rens nach Diekelmann, angepasst durch Stephan Dorschner.

Ergebnisse: Aus der Datenanalyse ergeben sich fünf Hauptthemen: „Entscheidung“, „War
ten“, „Einzug“, „Endlichkeit“ sowie „Herausforderungen“. Die Teilnehmenden beschreiben
den Einzug in ein Alters- und Pflegeheim mehrheitlich als belastend und als „eine schlimme
Entscheidung, schlimmer Prozess“ (M1, 442–443). Themenübergreifend kann die Aussage
«Ein Weg zurück gibt es halt nicht…» (M1, 11-14) als das konstitutive Muster angesehen
werden.

Schlussfolgerungen: Die Pflegepraxis soll Töchter und Söhne als eine Verbindungsperson
sehen, bedürfnisorientiert begleiten, sowie aktiv in den Einzugsprozess einbinden. Dies be
darf einer vermehrten Sensibilisierung für Angehörige in der Pflegeausbildung. Die Pflege
forschung ist auf diesem Gebiet erweiterbar. Angehörige sollen ermutigt werden, Sorgen und Bedenken während des Einzugsprozesses offen kundzugeben.