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Alterung von Menschen mit Behinderungen in Institutionen

Diese Forschung untersucht, wie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen ihre Begleitung an die Alterung von Menschen mit Behinderungen in Walliser Institutionen anpassen.

AVALEMS-Preis 2025, verliehen an eine Arbeit im Rahmen des Bachelor of Arts of Social Work (HES-SO Valais/Wallis).

Autor/in Bétrisey Xénia

Disziplin: Bachelor of Arts in Sozialer Arbeit FH-HES

Leitung : Solioz Emmanuel

Die vollständige Bachelorarbeit herunterladen (auf F)


Zusammenfassung

Diese Arbeit befasst sich mit der Alterung von Menschen mit psychischen und/oder intellektuellen Beeinträchtigungen, die in sozialen Institutionen im Wallis leben. Die Forschungsfrage lautet: Wie passen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen (SP) ihre Begleitung an die neuen Herausforderungen an, die das Älterwerden dieser Personen in den Institutionen des Mittelwallis mit sich bringt?

Drei theoretische Bereiche werden vertieft: die Situation von Menschen mit Behinderungen – mit Fokus auf psychische Störungen und geistige Beeinträchtigungen –, das Altern und dessen Auswirkungen auf diese Personengruppe sowie die sozialpädagogische Praxis und ihre Bedeutung für deren Unterstützung.

Die drei Forschungs­hypothesen lauten: «Die SP müssen mit den Grenzen der institutionellen Strukturen umgehen», «Die SP passen ihre Arbeitsorganisation an, um den neuen Bedürfnissen der begleiteten Personen gerecht zu werden», «Der steigende Anteil an pflegerischen Aufgaben verändert die pädagogische Beziehung und wirft Fragen zum Kompetenzbereich der SP auf.» Zur Überprüfung wurden vier Interviews mit Fachpersonen geführt, die mit dieser Problematik konfrontiert sind. Sie zeigen, dass es oft an spezifischer Weiterbildung fehlt, dass die baulichen Strukturen selten an die neuen Herausforderungen angepasst sind und dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit medizinischem Personal schwierig bleibt, da Rollen und Zuständigkeiten unklar sind.

Untersucht wurde zudem, wie das Altern der betreuten Personen die Fachkräfte und ihre Begleitung beeinflusst – insbesondere durch den wachsenden Pflegeanteil, die Anpassung des Lebensrhythmus und die Veränderung der pädagogischen Beziehung.

Abschliessend werden die Grenzen der Forschung sowie Perspektiven für die berufliche Praxis aufgezeigt. Handlungsmöglichkeiten werden vorgeschlagen, etwa der Einsatz von Hilfsmitteln, eine klar definierte interdisziplinäre Zusammenarbeit mit medizinischem Personal oder die Entwicklung pädagogischer Projekte zur Erhaltung vorhandener Fähigkeiten. Die Arbeit schliesst mit einer persönlichen und beruflichen Reflexion sowie einer Öffnung zu weiteren Fragestellungen.