Mitgliederbereich

Umsetzung und Evaluation

Vom einem Team getragenes Institutionsprojekt  

Damit die Ansprechperson für die Mundgesundheit ihre Arbeit erfolgreich verrichten kann, wird Folgendes empfohlen:

  • Mundgesundheit und die Bekämpfung von Mangelernährung im Alltag als Gesundheitspriorität im Institutionsprojekt zu verankern
  • der Ansprechperson für die Mundgesundheit die nötigen Mittel an die Hand zu geben, um im Team zu arbeiten und verschiedene Fachpersonen ins Projekt miteinzubeziehen
  • darauf zu achten, dass Zeitfenster zur Verfügung stehen, in denen das erworbene Wissen an neue Teammitglieder weitergegeben werden kann

Implementierungsschritte des Projekts

  • Die Themen Mundgesundheit und Ernährung innerhalb der Institution neu positionieren: Die Ansprechperson für die Mundgesundheit soll das Projekt nicht alleine stemmen müssen. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt, das die Leitung ebenso in die Pflicht nimmt wie das Pflege- und Betreuungspersonal.
  • Treibende Kräfte finden, d. h. motivierte Personen, die sich ins Projekt einbringen wollen: Kaderpersonen, Pflegefachpersonen, Pflegehelfende, Therapeutinnen, Ernährungsberatende, Köche, Personal für die soziokulturelle Animation usw. Analog dazu müssen auch die Personen identifiziert werden, die das Vorhaben bremsen. Verschiedene Gründe können gewisse Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu bewegen, diesem Projekt zurückhaltend zu begegnen. Die offensichtlichsten sind Arbeitsüberlastung und eine persönliche Abneigung, die Mundpflege durchzuführen. Zu berücksichtigen sind aber auch die psychologischen Aspekte dieser «intrusiven» Geste, die zwar der Gesundheit förderlich ist, aber auch als ein unangenehmer oder aggressiver Akt empfunden werden kann.
  • Pflegepersonal im Alltag begleiten: Das Personal bei der Mundpflege unterstützen und beraten, Ängste der Mitarbeitenden ernst nehmen und Handlungen begleiten, um Fortschritte zu erzielen.
  • Für jede einzelne Bewohnerin und jeden einzelnen Bewohner mögliche Hemmnisse für die Mundpflege identifizieren: Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Mundpflege ist, dass im Team für jede Bewohnerin und jeden Bewohner ein Übersichtsblatt erstellt wird.
  • Profil der Bewohnerinnen und Bewohner erstellen: selbstständig, pflegebedürftig, gewalttätig, aggressiv, kooperativ, Unterstützung durch eine oder zwei Personen erforderlich usw. Die Idee dahinter ist, das Pflegepersonal handlungsfähig zu machen und Ziele festzulegen, die für alle erreichbar sind. Mit dem individuell definierten Mundhygieneprotokoll soll eine minimale Arbeitsbasis geschaffen werden, wobei das Pflegepersonal immer die Möglichkeit hat, sich stärker einzubringen.
  • Im individuellen Pflegeplan jeder Bewohnerin oder jedes Bewohners die Mundpflege koordinieren
  • Informationen an die Pflegeteams, die Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie die Dentalhygienikerinnen und Dentalhygieniker weitergeben
  • Informationen an die Angehörigen weitergeben

Angestrebte Ziele für die Institution

  • Das Personal der Institution für das Thema Mundhygiene sensibilisieren, indem ein Plan zur Bekämpfung von Mangelernährung und ein Plan zur Schulung des Personals im Bereich Mundhygiene implementiert werden
  • Die Mundpflege der Bewohnerinnen und Bewohner durch die Einführung eines individuellen Mundhygieneprotokolls und durch die funktionierende Zusammenarbeit zwischen den behandelnden Zahnärzten und dem Patenzahnarzt gewährleisten

Rolle der Heimleitung

  • Zugang zur zahnärztlichen Versorgung erleichtern, indem die Leitung eine Patenärztin oder einen Patenzahnarzt für die Institution ernennt, und jenen Bewohnerinnen und Bewohnern die Behandlung in privaten Zahnarztpraxen ermöglicht, die ihre zahnärztliche Betreuung bei ihrem bisherigen Zahnarzt fortsetzen möchten
  • Darauf achten, dass sich auch das Personal der Bedeutung dieser Betreuung bewusst ist und dieser zustimmt