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Betreuung und Behandlung

Zahnpflegemassnahmen können in drei Schritte gegliedert werden, die nacheinander vorgenommen werden können.

Vom Pflegepersonal durchgeführte regelmässige, wirksame Mundhygiene

Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen so lange wie möglich ihre Zahnpflegeroutine beibehalten. Allerdings sind erfahrungsgemäss rund 90 Prozent von ihnen nicht mehr in der Lage, selbst für eine ausreichende Mundhygiene zu sorgen. Daher ist es die Aufgabe des Pflegefachpersonals, eine gute Mundhygiene dieser Personen zu gewährleisten. Es wird empfohlen, dass die Pflegefachpersonen dazu spezifisch von einer Dentalhygienikerin oder einem Dentalhygieniker geschult werden.

Mund und Schleimhaut inspizieren

Dank dieser Schulung kann das Pflegepersonal eine einfache Inspektion des Mundes durchführen, um feststellen, ob die Bewohnerinnen und Bewohner noch Zähne haben oder einen Zahnersatz tragen. Daneben lernen sie, bakteriellen Zahnbelag (Plaque) auf der Zahnoberfläche und dem Zahnersatz sowie Zähne mit starkem Kariesbefall und stark entzündetes Zahnfleisch zu erkennen. Zur Abhilfe bei Mundtrockenheit (Xerostomie) oder zum Schutz und zur Pflege des Mundraums bei Prothesenträgerinnen und -trägern kann ein Speichel-Substitut (z. B. Dry Mouth Gel®) verwendet werden, um Personen mit Xerostomie ein lang anhaltendes Wohlgefühl zu bieten und ihre Beschwerden zu lindern.

Im Merkblatt «Handlungsablauf Mundinspektion» in Anhang 3 wird beschrieben, wie in der Praxis vorzugehen ist. Die Beobachtungen müssen danach in das BESAdoc-Formular «Beurteilung des Mundzustands» (Anhang 4) übertragen werden.

Zähne putzen

Es wird empfohlen, mindestens einmal täglich die Zähne zu putzen und dabei einmal wöchentlich eine Zahnpasta mit hohem Fluoridgehalt (Duraphat® 5 mg F/g) oder täglich Fluorid-Zahngelees zu benutzen.

Bei einer entsprechenden Anwendung der Duraphat®-Zahnpasta lässt sich Karies an empfindlichen Stellen, insbesondere Wurzelkaries, verhindern und die Inaktivierung von bereits bestehender Karies kann gefördert werden (Baysan et al. 2001). Die verschiedenen Schritte beim Zähneputzen sind im Merkblatt «Handlungsablauf Zahnpflege» in Anhang 5 ausführlich erklärt.

Damit beim Zähneputzen keine Fläche vergessen geht, wird ein systematisches Vorgehen empfohlen. Im Merkblatt «Zahnpflege bei älteren Pflegebedürftigen» in Anhang 6 wird die korrekte Reihenfolge der einzelnen Schritte aufgeführt und die mit der Zahnbürste auszuführenden Bewegungen werden erläutert.

Zahnersatz reinigen

Detaillierte Anweisungen zur Reinigung und Aufbewahrung von Zahnprothesen sind im Merkblatt «Handlungsablauf Zahnprothesen-Reinigung» in Anhang 7 festgehalten.

Pflegeleistungen dokumentieren

Wichtige Befunde, die bei der Mundhygiene gemacht werden, müssen im elektronischen Pflegedossier der Bewohnerin oder des Bewohners erfasst werden.

Medikamente für die zahnmedizinische Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner

Es sind wenige Medikamente nötig, um eine zufriedenstellende Mundgesundheit aufrechtzuerhalten oder wiederzuerlangen. Eine Auswahl dieser Produkte findet sich im Merkblatt «Produkte für die Mundpflege bei Pflegebedürftigen» in Anhang 8. Diese sollten jederzeit auf allen Pflegeabteilungen verfügbar sein, damit das Pflegepersonal sie nach Bedarf anwenden kann.